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PIM-System: Wie professionelle Produktverwaltung E-Commerce-Wachstum beschleunigt

Damian Liuras
Der IT Support Specialist unterstützt die Weiterentwicklung von Base und seiner Kunden durch technischen Support und die
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Produktdaten sind das Fundament jedes E-Commerce-Geschäfts. Titel, Beschreibungen, Bilder, technische Spezifikationen, Preise, Varianten – je mehr Produkte Sie führen und je mehr Verkaufskanäle Sie bespielen, desto komplexer wird die Verwaltung dieser Informationen. Viele Händler starten mit Excel-Listen oder den Produktverwaltungsfunktionen ihres Shopsystems. Was anfangs funktioniert, stößt mit wachsendem Sortiment und zunehmender Kanalvielfalt an Grenzen. Ein PIM-System (Product Information Management) bietet hier einen strukturierten Ansatz: zentrale Datenhaltung, konsistente Produktinformationen über alle Kanäle hinweg und effiziente Prozesse für die Pflege und Veröffentlichung von Produktdaten. Dieser Artikel erklärt, was Produktinformationsmanagement konkret bedeutet, wann der Wechsel von manuellen zu professionellen Lösungen sinnvoll ist und wie die Implementierung in der Praxis aussieht.

Was ist ein PIM-System und welche Aufgaben übernimmt es?

Ein PIM-System ist eine spezialisierte Software für die zentrale Verwaltung aller produktbezogenen Informationen. Anders als einfache Datenbanken oder Tabellenkalkulation bietet ein Produktinformationsmanagementsystem strukturierte Funktionen für die Erfassung, Anreicherung, Verwaltung und Verteilung von Produktdaten an verschiedene Ausgabekanäle.

Die Kernaufgabe liegt in der zentralen Datenhaltung. Alle Produktinformationen – von Basisinformationen wie Artikelnummern und Beschreibungen über technische Spezifikationen bis hin zu Marketing-Texten und Medien – werden an einem Ort gespeichert. Diese zentrale Quelle dient als “Single Source of Truth” für alle Kanäle, in denen Produkte präsentiert werden.

Darüber hinaus strukturiert ein PIM-System Ihre Produktdaten. Es definiert Kategorien, Attribute, Varianten und Beziehungen zwischen Produkten. Ein Produkt kann mehrere Varianten haben (Größen, Farben, Ausführungen), die im System logisch miteinander verknüpft sind. Attribute können nach Produktkategorien variieren: Ein Möbelstück braucht andere Informationen als ein elektronisches Gerät.

Die Anreicherung von Produktdaten ist eine weitere zentrale Funktion. Beschreibungen werden verfasst, Bilder hochgeladen, SEO-Texte erstellt, technische Datenblätter verknüpft. Ein gutes PIM-System unterstützt diesen Prozess durch Workflows, Freigabeprozesse und Vollständigkeitsprüfungen. Sie sehen auf einen Blick, welche Produkte vollständige Daten haben und wo noch Informationen fehlen.

Schließlich übernimmt ein PIM-System die Verteilung der Daten an verschiedene Ausgabekanäle. Ob eigener Online Shop, Marktplätze wie Amazon oder eBay, Print-Kataloge oder Händlerportale – das System kann Produktdaten in verschiedenen Formaten und für unterschiedliche Kanäle aufbereiten und exportieren.

Wann Excel und einfache Produktverwaltung an Grenzen stoßen

Die meisten Händler starten ihre Produktverwaltung mit einfachen Mitteln. Excel-Listen für den Überblick, die Produktverwaltung des Shopsystems für den Webshop, vielleicht separate CSV-Dateien für Marktplätze. Diese Lösung ist pragmatisch und kostet zunächst wenig.

Die Grenzen zeigen sich typischerweise in mehreren Situationen. Bei wachsender Produktanzahl wird die Pflege zunehmend aufwendiger. Was bei 50 Produkten noch überschaubar ist, wird bei 500 zur Herausforderung und bei 5.000 praktisch unmöglich ohne strukturierte Prozesse. Änderungen müssen in mehreren Systemen durchgeführt werden, die Fehleranfälligkeit steigt, die Aktualität leidet.

Multi-Channel-Verkauf verstärkt das Problem. Wenn Sie denselben Artikel auf Ihrer Website, bei Amazon, eBay und Otto verkaufen, müssen Produktinformationen in vier verschiedenen Systemen gepflegt werden. Eine Preisänderung bedeutet vier Updates. Eine neue Produktbeschreibung muss viermal eingegeben werden. Bilder müssen in unterschiedlichen Formaten für verschiedene Kanäle vorbereitet werden.

Variantenmanagement wird in Excel schnell unübersichtlich. Ein T-Shirt in fünf Größen und zehn Farben bedeutet 50 Varianten. Wenn jede Variante eigene Artikelnummern, Preise und Verfügbarkeiten hat, wird die Tabelle schnell komplex. Beziehungen zwischen Produkten (Sets, Bundles, Zubehör) lassen sich kaum sinnvoll abbilden.

Auch bei der Zusammenarbeit im Team zeigen sich Limitationen. Mehrere Personen gleichzeitig in Excel arbeiten zu lassen, führt zu Versionskonflikten. Wer hat welche Änderung wann vorgenommen? Welche Version ist die aktuelle? Wie werden Produkttexte geprüft, bevor sie veröffentlicht werden? Diese Fragen lassen sich mit Tabellenkalkulation nur schwer beantworten.

Internationale Expansion bringt zusätzliche Komplexität. Produktbeschreibungen in mehreren Sprachen, länderspezifische Preise, lokale Marktanforderungen – ohne strukturiertes System wird die Verwaltung schnell chaotisch.

Base Produktmanager eliminiert Excel-Chaos und manuelle Mehrfachpflege: Eine zentrale Produktdatenbank für alle Verkaufskanäle, automatische Synchronisation und KI-gestützte Produktbeschreibungen. Entdecken Sie den Base Produktmanager für effiziente Produktverwaltung.

Die wichtigsten Funktionen eines professionellen PIM-Systems

Ein modernes PIM-System für E-Commerce bietet eine Reihe von Funktionen, die über einfache Datenverwaltung hinausgehen.

Zentrale Produktdatenbank: Alle Produktinformationen werden in einer strukturierten Datenbank gespeichert. Das System verwaltet nicht nur Texte und Zahlen, sondern auch Beziehungen zwischen Daten, Versionshistorien und Metainformationen.

Flexibles Datenmodell: Sie können definieren, welche Attribute für welche Produktkategorien relevant sind. Ein Laptop braucht Felder für Prozessor, RAM und Festplatte. Ein Kleidungsstück benötigt Größe, Material und Pflegehinweise. Das PIM-System erlaubt diese Flexibilität, ohne dass jedes Produkt alle möglichen Felder ausfüllen muss.

Variantenmanagement: Produkte mit mehreren Varianten (Größe, Farbe, Ausführung) werden logisch strukturiert. Sie definieren einmal die Gemeinsamkeiten aller Varianten und nur die Unterschiede für jede einzelne Variante. Änderungen an gemeinsamen Attributen wirken sich automatisch auf alle Varianten aus.

Digital Asset Management: Bilder, Videos, Datenblätter, Bedienungsanleitungen – alle digitalen Assets werden mit den entsprechenden Produkten verknüpft und zentral verwaltet. Das System kann Bilder in verschiedenen Auflösungen und Formaten für unterschiedliche Kanäle bereitstellen.

Multi-Sprach-Unterstützung: Für internationale Händler essentiell: Das PIM-System verwaltet Produktinformationen in beliebig vielen Sprachen. Sie sehen auf einen Blick, für welche Sprachen Übersetzungen vorliegen und wo noch Texte fehlen.

Workflow-Management: Produktdaten durchlaufen oft mehrere Stationen: Erfassung, Anreicherung, Übersetzung, Freigabe. Ein PIM-System kann diese Workflows abbilden und automatisieren. Produkte werden automatisch zur Überprüfung vorgelegt, Freigaben dokumentiert, Verantwortlichkeiten zugewiesen.

Datenqualität und Vollständigkeit: Das System prüft automatisch, ob alle erforderlichen Informationen vorhanden sind. Sie definieren Regeln (z.B. “Jedes Produkt braucht mindestens drei Bilder und eine Beschreibung von mindestens 100 Wörtern”) und das System zeigt Ihnen, welche Produkte diese Anforderungen nicht erfüllen.

Kanal-spezifische Anpassungen: Verschiedene Verkaufskanäle haben unterschiedliche Anforderungen. Amazon hat andere Titel-Limits als Ihr eigener Shop. Google Shopping braucht spezifische Attribute. Das PIM-System kann Produktdaten kanalspezifisch aufbereiten und exportieren.

Versionierung und Historie: Alle Änderungen werden dokumentiert. Sie können nachvollziehen, wer wann welche Änderung vorgenommen hat, und bei Bedarf zu früheren Versionen zurückkehren.

Base Produktmanager automatisiert diese Prozesse: Zentrale Produktdaten, automatische Verteilung an alle Kanäle, KI-gestützte Beschreibungen und integrierte Übersetzungen für internationale Märkte. Entdecken Sie den Base Produktmanager für automatisiertes PIM.

PIM-E-Commerce Integration: Wie Produktdaten zu Verkaufskanälen fließen

Die Stärke eines PIM-Systems liegt nicht nur in der Verwaltung, sondern auch in der Verteilung von Produktdaten. Die Integration mit Ihren E-Commerce-Systemen und Verkaufskanälen ist entscheidend.

Moderne PIM-Systeme bieten verschiedene Exportmöglichkeiten. Standard-Formate wie CSV oder XML können für die meisten Plattformen generiert werden. APIs erlauben die direkte Übertragung von Daten in Echtzeit. Fertige Konnektoren zu populären E-Commerce-Plattformen und Marktplätzen vereinfachen die Integration.

Der typische Datenfluss sieht so aus: Produktinformationen werden im PIM-System gepflegt und angereichert. Sobald ein Produkt den definierten Qualitätsstandard erreicht und freigegeben ist, werden die Daten an die verbundenen Verkaufskanäle übertragen. Je nach Kanal werden dabei unterschiedliche Informationen und Formate verwendet. Amazon erhält optimierte Titel und Bullet Points, Ihr Webshop bekommt ausführlichere Beschreibungen, Google Shopping erhält strukturierte Produktdaten im erforderlichen Format.

Wichtig ist die Unterscheidung zwischen Master-Daten im PIM-System und kanalspezifischen Anpassungen. Bestimmte Basisinformationen (Artikelnummer, Marke, Grundbeschreibung) bleiben überall gleich. Andere Elemente können kanalspezifisch sein: SEO-optimierte Titel für den eigenen Shop, keyword-reiche Beschreibungen für Amazon, technische Spezifikationen für B2B-Portale.

Die Synchronisation kann unterschiedlich häufig erfolgen. Manche Systeme übertragen Änderungen in Echtzeit, andere arbeiten mit geplanten Updates (stündlich, täglich). Die Wahl hängt von Ihren Anforderungen ab: Wie schnell müssen Preisänderungen oder Verfügbarkeits-Updates bei den Kunden ankommen?

Ein gutes PIM-System für E-Commerce fungiert als Orchestrierungsschicht zwischen Ihren internen Datenquellen (ERP, Warenwirtschaft) und Ihren Verkaufskanälen. Es empfängt Basisdaten aus dem ERP, reichert sie an, bereitet sie auf und verteilt sie an alle relevanten Kanäle – idealerweise weitgehend automatisiert.

Von der Excel-Liste zum PIM-System: Der Implementierungsprozess

Der Wechsel zu einem professionellen Produktinformationsmanagement ist ein Projekt, das Planung und strukturiertes Vorgehen erfordert. Die folgenden Schritte haben sich in der Praxis bewährt.

Phase 1: Anforderungsanalyse

Beginnen Sie mit einer klaren Bestandsaufnahme. Wie viele Produkte verwalten Sie aktuell? Wie viele Varianten? In wie vielen Sprachen? Auf wie vielen Verkaufskanälen? Welche Produktinformationen sind relevant? Wer arbeitet mit Produktdaten? Welche Prozesse laufen heute, welche sollen optimiert werden?

Definieren Sie auch Ihre Anforderungen an das System. Brauchen Sie Workflow-Funktionen? Wie wichtig ist Multi-Sprach-Unterstützung? Welche Schnittstellen zu anderen Systemen sind erforderlich? Wie soll die Benutzeroberfläche aussehen?

Phase 2: System-Auswahl

Der Markt bietet verschiedene PIM-Lösungen – von spezialisierten Standalone-Systemen über integrierte Module in E-Commerce-Plattformen bis zu Enterprise-Lösungen. Ihre Anforderungsanalyse hilft bei der Eingrenzung. Wichtige Entscheidungskriterien sind: Funktionsumfang, Benutzerfreundlichkeit, Integrationsmöglichkeiten, Skalierbarkeit, Kosten und Support.

Viele Anbieter bieten Testversionen oder Demos. Nutzen Sie diese, um mit realen Daten zu arbeiten und die Eignung für Ihre Prozesse zu prüfen.

Phase 3: Datenmodellierung

Bevor Sie Daten ins System laden, definieren Sie Ihr Datenmodell. Welche Produktkategorien gibt es? Welche Attribute sind für jede Kategorie relevant? Welche Attribute sind Pflichtfelder, welche optional? Wie werden Varianten strukturiert? Welche Beziehungen zwischen Produkten gibt es?

Diese Modellierung ist eine der wichtigsten Phasen. Ein gut durchdachtes Datenmodell macht die spätere Arbeit effizienter. Ein schlecht strukturiertes Modell führt zu Problemen und muss später aufwendig korrigiert werden.

Phase 4: Datenmigration

Ihre bestehenden Produktdaten müssen ins neue System übertragen werden. Das klingt einfacher, als es oft ist. Daten aus verschiedenen Quellen (Excel, Altsysteme, Lieferanten-Feeds) müssen konsolidiert, bereinigt und in das neue Datenmodell überführt werden.

Planen Sie ausreichend Zeit für diese Phase ein. Datenqualität ist entscheidend – lieber einmal gründlich migrieren als später mit inkonsistenten Daten zu kämpfen. Führen Sie Testmigrationen durch, prüfen Sie Ergebnisse, optimieren Sie Prozesse.

Phase 5: Integration und Testing

Verbinden Sie das PIM-System mit Ihren Verkaufskanälen und anderen Systemen. Richten Sie Datenflüsse ein, definieren Sie Mapping-Regeln, testen Sie Exporte. Diese Phase erfordert oft technisches Know-how – je nach Systemkomplexität kann externe Unterstützung sinnvoll sein.

Testen Sie gründlich mit einem repräsentativen Produktset, bevor Sie das gesamte Sortiment überführen. Funktionieren alle Integrationen? Kommen Daten korrekt in den Zielsystemen an? Sind Formate richtig? Bleiben Änderungen synchronisiert?

Phase 6: Schulung und Go-Live

Bereiten Sie Ihr Team auf das neue System vor. Schulungen sollten nicht nur technische Bedienung, sondern auch neue Prozesse und Best Practices vermitteln. Je besser die Nutzer geschult sind, desto schneller arbeiten sie produktiv.

Der Go-Live erfolgt idealerweise schrittweise. Starten Sie mit einer Produktkategorie oder einem Kanal, sammeln Sie Erfahrungen, optimieren Sie Prozesse, dann erweitern Sie sukzessive.

Ab wann rechnet sich ein PIM-System? Die Kosten-Nutzen-Frage

Die Entscheidung für ein PIM-System ist auch eine finanzielle. Die Kosten variieren stark je nach Lösung: Von einigen hundert Euro monatlich für Cloud-basierte Standardsysteme bis zu sechsstelligen Beträgen für Enterprise-Lösungen mit umfangreicher Individualisierung.

Typische Kostenblöcke sind: Lizenzkosten (monatlich oder jährlich), Implementierungskosten (Beratung, Integration, Migration), Schulungskosten, laufende Kosten für Support und Wartung. Bei Cloud-Lösungen sind viele dieser Kosten in der monatlichen Gebühr enthalten. Bei On-Premise-Systemen kommen Hardware und IT-Ressourcen hinzu.

Auf der Nutzenseite stehen verschiedene Faktoren. Der offensichtlichste ist die Zeitersparnis bei der Produktdatenpflege. Wenn Sie aktuell viel Zeit mit dem manuellen Kopieren und Anpassen von Produktdaten zwischen Systemen verbringen, kann ein PIM-System diese Arbeitszeit deutlich reduzieren und so Ressourcen für andere wichtige Aufgaben freimachen.

Datenqualität ist schwerer zu quantifizieren, aber nicht weniger wertvoll. Konsistente, vollständige Produktinformationen über alle Kanäle führen zu besseren Conversion-Raten, weniger Retouren wegen falscher Erwartungen, weniger Supportanfragen. Selbst kleine Verbesserungen in der Conversion können bei relevantem Umsatzvolumen erhebliche Mehrwerte bedeuten.

Time-to-Market ist ein weiterer Faktor. Mit einem PIM-System können Sie neue Produkte schneller in allen Kanälen veröffentlichen. In schnelllebigen Märkten kann dies ein Wettbewerbsvorteil sein.

Skalierbarkeit sollte ebenfalls berücksichtigt werden. Ohne PIM-System wächst der Aufwand für Produktdatenpflege proportional mit Sortiment und Kanälen. Mit PIM-System bleibt der Aufwand weitgehend konstant. Je mehr Sie wachsen wollen, desto wichtiger wird diese Skalierbarkeit.

Als Faustregel: Wenn Sie mehr als 500 Produkte verwalten, auf mehr als zwei Verkaufskanälen aktiv sind und mit mehr als einer Person an Produktdaten arbeiten, lohnt sich die Beschäftigung mit PIM-Systemen. Bei mehr als 1.000 Produkten oder mehr als drei Kanälen wird ein professionelles Produktinformationsmanagement faktisch zur Notwendigkeit für effizientes Arbeiten.

PIM-System und E-Commerce-Plattform: Standalone oder integriert?

Bei der System-Auswahl stellt sich eine grundsätzliche Frage: Spezialisiertes Standalone-PIM oder integrierte PIM-Funktionalität in der E-Commerce-Plattform?

Standalone-PIM-Systeme sind darauf spezialisiert, Produktdaten zu verwalten. Sie bieten typischerweise den größten Funktionsumfang, die flexibelsten Datenmodelle und die ausgefeiltesten Workflow-Optionen. Der Nachteil: Sie müssen integriert werden. Daten müssen zwischen PIM-System und E-Commerce-Plattform synchronisiert werden, was zusätzliche Komplexität und potenzielle Fehlerquellen bedeutet.

Integrierte PIM-Funktionen in E-Commerce-Plattformen sind nahtlos mit dem Rest des Systems verbunden. Produktdaten, Bestellungen, Bestände – alles in einem System. Die Integration ist per Definition gelöst. Der Nachteil: Der Funktionsumfang ist oft begrenzt. Für viele Händler reicht er vollkommen aus, aber komplexe Anforderungen (sehr große Sortimente, viele Varianten, ausgefeilte Workflows) stoßen manchmal an Grenzen.

Die richtige Wahl hängt von Ihrer Situation ab. Für kleinere bis mittlere Händler mit moderater Komplexität ist eine E-Commerce-Plattform mit starken integrierten PIM-Funktionen oft die bessere Wahl: Einfacher zu implementieren, günstiger im Betrieb, keine Integrationsprobleme.

Für große Händler mit sehr umfangreichen Sortimenten, komplexen Variantenstrukturen oder speziellen Anforderungen (z.B. Print-Katalogproduktion zusätzlich zum E-Commerce) kann ein spezialisiertes Standalone-PIM die bessere Investition sein – trotz höherer Komplexität.

Manche Händler wählen auch einen Hybrid-Ansatz: Ein leichtgewichtiges PIM für die zentrale Datenhaltung, das mit einer leistungsstarken E-Commerce-Plattform verbunden ist, die zusätzliche Automatisierung und Kanalverwaltung übernimmt. Dieser Ansatz kombiniert die Stärken beider Welten.

Typische Herausforderungen bei der PIM-Einführung

Auch bei sorgfältiger Planung gibt es Stolpersteine, die Sie kennen sollten.

Unterschätzte Komplexität des Datenmodells: Viele Projekte scheitern oder verzögern sich, weil das Datenmodell nicht gründlich durchdacht wurde. Nehmen Sie sich Zeit für diese Phase und beziehen Sie alle relevanten Stakeholder ein.

Datenqualität der Altdaten: Ihre bestehenden Produktdaten sind möglicherweise inkonsistent, unvollständig oder fehlerhaft. Die Migration ist eine Chance für eine Datenbereinigung – aber auch ein erheblicher Aufwand. Planen Sie realistische Zeiträume ein.

Widerstand gegen Prozessänderungen: Ein neues System bedeutet neue Prozesse. Mitarbeiter, die jahrelang mit Excel gearbeitet haben, brauchen Zeit für die Umstellung. Kommunizieren Sie den Nutzen klar, schulen Sie gründlich und begleiten Sie die Einführung.

Übermäßige Individualisierung: Die Versuchung ist groß, das PIM-System exakt an bestehende Prozesse anzupassen. Das führt oft zu hohen Kosten und macht Updates kompliziert. Besser: Prüfen Sie, ob Standard-Prozesse des Systems nicht sogar besser sind als Ihre bisherigen Ansätze.

Unklare Verantwortlichkeiten: Produktdatenpflege ist oft auf mehrere Personen und Abteilungen verteilt. Ohne klare Zuständigkeiten wird auch das beste System nicht optimal genutzt. Definieren Sie, wer für welche Daten verantwortlich ist.

Vernachlässigung der laufenden Pflege: Ein PIM-System ist kein “set and forget”-Tool. Datenqualität muss kontinuierlich überwacht werden, neue Produkte müssen vollständig erfasst werden, Prozesse müssen optimiert werden. Planen Sie Ressourcen für die laufende Betreuung ein.

Fazit: Professionelles Produktinformationsmanagement als Wachstumsfaktor

Ein PIM-System ist mehr als ein technisches Tool zur Datenverwaltung. Es ist die Grundlage für professionelles, skalierbares Produktmanagement im E-Commerce. Konsistente, vollständige Produktinformationen über alle Verkaufskanäle hinweg sind kein Nice-to-have mehr, sondern eine Grundvoraussetzung für erfolgreiches Multi-Channel-E-Commerce.

Die Entscheidung für ein Produktinformationsmanagement-System sollte auf Ihrer konkreten Situation basieren. Wenn Sie mit Excel und einfachen Tools noch effizient arbeiten können, gibt es keinen Grund zur Eile. Wenn Sie aber bereits spürbar Zeit mit manueller Datenpflege verbringen, wenn Fehler durch inkonsistente Informationen zunehmen oder wenn Sie expandieren möchten, ist die Auseinandersetzung mit PIM-Lösungen ein logischer Schritt.

Die Implementierung erfordert Aufwand – zeitlich und finanziell. Dieser Aufwand lohnt sich aber, wenn Sie wachsen möchten ohne proportional mehr Ressourcen für Produktdatenpflege aufwenden zu müssen. Ein gut implementiertes PIM-System skaliert mit Ihrem Geschäft und wird mit zunehmendem Sortiment und steigender Kanalanzahl immer wertvoller.

Beginnen Sie mit einer ehrlichen Bestandsaufnahme Ihrer aktuellen Situation. Wie viel Zeit verbringen Sie mit Produktdatenpflege? Wie häufig treten Fehler auf? Wie schnell können Sie neue Produkte in allen Kanälen veröffentlichen? Diese Analyse zeigt, ob und wann ein professionelles Produktinformationsmanagement für Sie relevant wird.

Über den Autor
Damian Liuras
Er ist für den umfassenden Kundensupport auf dem DACH-Markt zuständig. Täglich löst er technische Probleme der Nutzer und bemüht sich, bestmögliche Unterstützung beim Umgang mit dem Base-System zu leisten – stets unter Einhaltung höchster Standards im Kundenservice. Zudem trägt er zur Marktentwicklung bei und analysiert aktuelle Themen im Zusammenhang mit dem Betrieb des Base-Systems.

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